EDITION SAUVAGE

This is a blog dedicated to the works of A. Friedwart Rammel and other german pseudo-poets. Bei diesem Blog geht es um das Werk von A. Friedwart Rammel und anderen deutschen Pseudo-Poeten.

15.9.05

Der Meister spricht:

Das folgende Interview stammt aus der Zeitschrift

„alternatives art-forum“, Ausgabe August 2004:

Das Interview des Monats, diesmal mit A. Friedwart Rammel, dem bekanntesten deutschen Fäkal-Lyriker, führte S. von Caqué:

alternatives art-forum:

Herr Rammel, Sie sind unserem Publikum bestens bekannt durch unsere Berichte über die Fäkalkunstszene und durch die gelegentliche Veröffentlichung einiger Ihrer Werke in unserer Zeitschrift. Sie haben nun in der letzten Woche einen Aufruf gestartet. Sie laden die Avantgarde der deutschen Kunst ein zu einer Wallfahrt auf den Spuren von Joseph Beuys. Was bezwecken Sie damit ?

A. Friedwart Rammel:

Ja, sehen Sie, Joseph Beuys, so umstritten er und sein Werk auch sind, kann zweifellos als ein Vorläufer der eigentlichen Fäkalkunst bewertet werden. Denken Sie doch nur einmal an seine „Fettecken“ ! Wir können diese Pioniertaten nur in Ehrfurcht bewundern ! Und dafür ist diese Wallfahrt gedacht. Unsere österreichischen Kollegen haben im letzten Sommer eine ähnliche Aktion unternommen, auf den Spuren von Georg Trakl, dessen Einfluß auf die „nouvelle merde“ gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann !

a.a.f.: Wie stehen Sie persönlich zum Werk Georg Trakls?

A.F.R.: Alle deutschsprachigen Fäkalpoeten sind von seinen Werken geprägt, der eine mehr, der andere weniger. Gerade in meinen weniger lyrisch, eher episch angelegten Stücken berufe ich mich eindeutig auf das Werk Georg Trakls.

a.a.f.: Sind also Fäkalkünstler nur Epigonen von Trakl und Beuys ?

A.F.R.: Die Fäkalkunst beruht sowohl auf Trakl, als auch auf Beuys, aber sie geht weit über beide hinaus. Das Entscheidende ist doch, daß unterbewußte Ebenen, die Trakl und Beuys nur erahnten, inzwischen durch die Bewegung der „nouvelle merde“ erschlossen und dargestellt werden, in einer noch nie zuvor dagewesenen Deutlichkeit.

a.a.f.: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der fäkalen Kunst ?

A.F.R.: Der Trend geht hier eindeutig zum Gesamtkunstwerk, zum ganzheitlichen Erlebnis des fäkalen Moments. Unser Ziel ist die Ausdehnung der Kunst auf die Wahrnehmung mit allen Sinnen.

a.a.f.: Sie haben einmal den Ekel als das Ziel Ihrer Lyrik bezeichnet. Wie stehen Sie heute dazu ?

A.F.R.: Ich stehe noch immer uneingeschränkt hinter meinem Grundkonzept: Die vollkommene Wahrnehmung von fäkaler Kunst, sei es nun Lyrik oder Skulptue oder was auch immer, äußert sich beim Zuhörer/Betrachter in Ekel. Am Ende der Rezeption eines vollkommenen Fäkalkunstwerks steht der grenzenlose Ekel. Dieser ist und bleibt mein Ziel !

a.a.f.: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch !