EDITION SAUVAGE

This is a blog dedicated to the works of A. Friedwart Rammel and other german pseudo-poets. Bei diesem Blog geht es um das Werk von A. Friedwart Rammel und anderen deutschen Pseudo-Poeten.

30.9.05

Kein Witz !!!

Klingt absolut friedwardesk, ist aber reel: heute ist der "Tag des deutschen Butterbrotes" !!!!
(guckst du hier: CMA.de)

"7. Tag des Deutschen Butterbrotes :
Zu Ehren des beliebtesten und ältesten Snacks der Deutschen startet die CMA eine bundesweite Butterbrot-Testaktion: Zwischen Garmisch und Flensburg können sich Butterbrot-Fans und die, die es werden wollen, in über 5.000 Bäckereien von der unschlagbaren Kombination von frischem Brot und den unterschiedlichen Buttersorten – mildgesäuerte Butter, Süßrahm- und Sauerrahmbutter oder Butterzubereitungen – überzeugen.
Zusätzlich bringen Butterbrotexperten am Münchener Hauptbahnhof und am Uelzener Hundertwasserbahnhof zwischen 6 und 11 Uhr Passanten und Reisende auf den Geschmack: Wer möchte, kann sich hier mit einem frisch geschmierten Butterbrot stärken. Kooperationspartner dieser CMA-Aktion sind der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und die Food- und Genusszeitschrift „meine Familie & ich“.
Und für Butterbrot-Fans kommt es noch besser: Für den Tag des Deutschen Butterbrotes ließen sich zehn deutsche Starköche vom Thema Butterbrot inspirieren und entwickelten kreative Butterbrotrezepte.
Zusammen mit der Food-Redaktion von „meine Familie & ich“ erstellte die CMA eine Rezeptbroschüre mit den Butterbrot-Ideen der Starköche Johann Lafer, Sarah Wiener, Matthias Buchholz, Alfons Schuhbeck, Hans-Peter Wodarz sowie Karlheinz Hauser.
Interessenten erhalten die Broschüre am 30. September in allen teilnehmenden Bäckereien sowie am Münchener und Uelzener Bahnhof."



Uelzen ??????
Wo zum Teufel liegt Uelzen ??????

25.9.05

düster ?

eklig ?

21.9.05

ein weiteres Machwerk des Meisters:

Kläranlage

schwarzes gefälle wie graues gewürm
erinnert sich dunkel dass
unwesentlich wesentliches
nimmt für gegeben und
zurück wie allhier
sozusagen das ungesagte unsagbare
als dämmert ein neuer tag eine
neue nacht in wechselnder
dünung und flüssiger zeit.

graugrüne masse wallt auf zwischen
beton grau schwarze wand und
roter turm schläfrig geworden und
gegeben wegen trotz wieder wachenden
seins geschaffen wie
zurück gegeben den stinkenden wassern
brühe verläuft und vergisst sich
selbst nie wieder gefunden in tiefen
des schleims und bakterien gedeihen
wie flechten auf grasgrüner mauer.

schöpfen aus geschleim und gedärm
stinkende gase entweichen in
finsterer nacht gewordenem tag
fäkalien versammeln zum tanz
quellen hinaus ins freie und finden
doch nur die nacht unter
schwarzem himmel kein stern zu
sehen kein licht keine luft nur
gestank zu gestank wie
faeces zu faeces im loch.

welke blume und faulendes laub
vergeben versammeln verwildern
farben vergehen zu braun und grau im
trüben lassen erahnen die zeit den raum
unendliche weiten für spitze ohren
schimmel überzogen wagnis begehrt
im nichts des etwas papier vergilbt
unleserlich wortfetzen hallen des leeren
gewölbes steingewordener gedanke:
niemals wieder !

A. Friedwart Rammel und die Musik:



Nach bisher unbestätigten Gerüchten soll A. Friedwart Rammel, der Meister der düsteren Fäkalpoesie, an einem neuen Projekt arbeiten, zusammen mit der finnischen Düster-Rock-Gruppe "Nightwish". Offenbar wird der MEISTER einige Texte schreiben für das nächste Album der Gruppe, dessen düsteres Grundthema perfekt zu den Werken aus des MEISTERS düsterer Schaffensphase passen soll. Von Seiten der Band und ihrer Plattenfirma gab es zu diesen Nachrichten keine Bestätigung, und der MEISTER selbst enthielt sich wie üblich jeglichen Kommentars. Allerdings wurde uns aus informierten Kreisen dieses Foto zugespielt, auf dem A. Friedwart Rammel zusammen mit den Mitgliedern der Band zu sehen ist. Bemerkenswert ist auch, dass der MEISTER sein Erscheinungsbild den blaugrauen Düsterfarben von Nightwish angepasst zu haben scheint !

18.9.05

Denez Prigent: Douze Rêves

douze chants de combat dont celui-ci - pour mettre la terre à se fendre
onze roues allumées dans le ciel de mai - aveugle celui qui ne les voit pas
onze roues déchaînées qui sonnent - les feuilles des arbres de se flétrir
dix nuits sans soleil, autant d'autres sans lune
neuf étincelles noires dans la grande vasque de cire
huit danseurs androgynes - sans visages qui farandolent autour de la source éteinte
huit danseurs, huit danses rituelles - qui ne veulent plus rien dire
sept …

sept esprits perdus en habits de chair qui marchent en file entre deux mers - qui marchent en file sur le chemin d'écume - un mauvais vent les pousse
six terres sacrées - et mises à vendre six cathédrales de chêne qui pourrissent
sur des tours d'acier cinq files - qui mènent le venin jusqu'à l'île
ils ont brisé la cinquième pierre pour laisser passer le chemin du colon
quatre têtes coupés dans la rivière sans nom - pleurant et riant à la fois
trois vierges pendues aux branches du houx chanteur, yeux crevés, langues arrachées
au dessus trois corbeaux gris - disant l'un à l'autre, l'un à l'autre disant - envolons-nous de Kerevelen …
un combat élevé dans l'autre forêt - nous y trouverons beaucoup de belles - et sûrement viande plus fraîche
plus que deux saisons dans le cercle de l'an - et bientôt plus aucune
une fumée sur la montagne du feu, j'entends l'odeur du sang qui brûle - le sang de nos frères, de nos pères !
ce chant a été élevé pour eux - puisse-t-il briser les murs du monde nouveau


(nicht von Friedwart, aber von einem verwandten Geist:
Denez Prigent, Sänger aus der Bretagne, aus seinem Album "IRVI" !
Text nach Nin Ar Mor: http://www.u-blog.net/eds/note/58003)

kopflastig







festzelt

kopflose körper
zerhackt und zerteilt
gebraten und gefressen
festtagsschmaus !
körperlose köpfe
verbleiben -
stumme schreie
im seewind.
leere augen
starren
ins nichts
schweigen
umher...

Düster...No.4

Düster...No.3

Düster...No.2

Düster...No.1

16.9.05

ein Meisterwerk des Meisters:

Ozean der Verdammten

Schwefelgelbe Gischt und giftiger Nebel,

Über grundloser See und tödlichen Wogen.

Schweigende Massen gesichtsloser Wesen

Waten in Kot und blutiger Flut,

Ziellos getrieben vom Strom der Gezeiten

Auf und ab an kantigem Fels,

Von modernden Leibern bedeckt.

Aus morschen Knochen gebaut

Leuchtfeuer des Grauens auf stinkender Klippe

Ruft ins Verderben den Seemann

Der ziellos umherirrt in endloser Nacht.

Keiner hört die erstickten Schreie

Wenn Getüme und Ungetüme

Verzehren die eklige Beute !

Portrait des Meisters:

A. Friedwart Rammel
[Portrait erstellt mit "South Park Studio" (http://www.planearium2.de/flash/spstudio.html) ]

noch ein Gedicht...

Leere



Leere überfällt unerwartet,

Sehnsucht nach Kot überwältigt,

Blutiges Gedärm über zu häufen,

Scheitern muß die Mühe

Wenn allzulange nicht wieder geschissen

Wehe dem Kot der nicht abermals geschissen

Und schwappt über ins Leere

Wo wildes Verlangen erwacht

Nach ausgekotzter Lache.

Umgeben von Nichts und Leere

Weinend die Scheiße erwartend

Wo stinkende Massen enteilen

Und lassen zurück die

Kotlose Stille.


eklig....




(dieses Bild fand ich irgendwie passend..."friedwardesk", sozusagen !)

15.9.05

Der Meister spricht:

Das folgende Interview stammt aus der Zeitschrift

„alternatives art-forum“, Ausgabe August 2004:

Das Interview des Monats, diesmal mit A. Friedwart Rammel, dem bekanntesten deutschen Fäkal-Lyriker, führte S. von Caqué:

alternatives art-forum:

Herr Rammel, Sie sind unserem Publikum bestens bekannt durch unsere Berichte über die Fäkalkunstszene und durch die gelegentliche Veröffentlichung einiger Ihrer Werke in unserer Zeitschrift. Sie haben nun in der letzten Woche einen Aufruf gestartet. Sie laden die Avantgarde der deutschen Kunst ein zu einer Wallfahrt auf den Spuren von Joseph Beuys. Was bezwecken Sie damit ?

A. Friedwart Rammel:

Ja, sehen Sie, Joseph Beuys, so umstritten er und sein Werk auch sind, kann zweifellos als ein Vorläufer der eigentlichen Fäkalkunst bewertet werden. Denken Sie doch nur einmal an seine „Fettecken“ ! Wir können diese Pioniertaten nur in Ehrfurcht bewundern ! Und dafür ist diese Wallfahrt gedacht. Unsere österreichischen Kollegen haben im letzten Sommer eine ähnliche Aktion unternommen, auf den Spuren von Georg Trakl, dessen Einfluß auf die „nouvelle merde“ gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann !

a.a.f.: Wie stehen Sie persönlich zum Werk Georg Trakls?

A.F.R.: Alle deutschsprachigen Fäkalpoeten sind von seinen Werken geprägt, der eine mehr, der andere weniger. Gerade in meinen weniger lyrisch, eher episch angelegten Stücken berufe ich mich eindeutig auf das Werk Georg Trakls.

a.a.f.: Sind also Fäkalkünstler nur Epigonen von Trakl und Beuys ?

A.F.R.: Die Fäkalkunst beruht sowohl auf Trakl, als auch auf Beuys, aber sie geht weit über beide hinaus. Das Entscheidende ist doch, daß unterbewußte Ebenen, die Trakl und Beuys nur erahnten, inzwischen durch die Bewegung der „nouvelle merde“ erschlossen und dargestellt werden, in einer noch nie zuvor dagewesenen Deutlichkeit.

a.a.f.: Wie sehen Sie die weitere Entwicklung der fäkalen Kunst ?

A.F.R.: Der Trend geht hier eindeutig zum Gesamtkunstwerk, zum ganzheitlichen Erlebnis des fäkalen Moments. Unser Ziel ist die Ausdehnung der Kunst auf die Wahrnehmung mit allen Sinnen.

a.a.f.: Sie haben einmal den Ekel als das Ziel Ihrer Lyrik bezeichnet. Wie stehen Sie heute dazu ?

A.F.R.: Ich stehe noch immer uneingeschränkt hinter meinem Grundkonzept: Die vollkommene Wahrnehmung von fäkaler Kunst, sei es nun Lyrik oder Skulptue oder was auch immer, äußert sich beim Zuhörer/Betrachter in Ekel. Am Ende der Rezeption eines vollkommenen Fäkalkunstwerks steht der grenzenlose Ekel. Dieser ist und bleibt mein Ziel !

a.a.f.: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch !


Erdenschlund

eben noch ebene bäumt sich gequälte erde zuhauf und masse um

widerzugeben den schrei schlammiger wesen oder auch nicht und

dröhnt wie unzählige todbringende maschinen bevor sie sich öffnet

und ausspeit den boden was immer er getragen in ewigkeiten seit

erschaffung des nichts so türmt er sich auf und klagt ob unsagbarer

qual durch schleimverachtende wesen von oben die tief im

innern eingedrungen in die tiefe und die erde ihr entreißen blutigen

darm und leber in qual zurücklassend was einst geworden nie

wieder schreit und stöhnt und in verzweiflung sich öffnet zum

schlund und verschlingt was es faßt während in tiefsten tiefen wie

in höchsten höhen blut und verderben versprüht das was unter ihm

war und am ende des tages die nacht fällt über ein riesiges nichts

und ein wahnsinniges etwas das niemals wieder im licht des tages

erscheinen wird bis zur jüngsten nacht !



Die See

Berge der Lust erdrücken wahnsinnige Möwe kreist und irrwitzig

dröhnt am Horizont Laute der Vernichtung entströmen schwarzem

Block wie Wellen ans Ufer und hebt und senkt sich atmende Brust

der Tiefe am Schlund des Wassers Geschmack nach Salz und Tod

im wirbelnden Strudel des Vergessens wenn am Ende des Tages am

neuen Morgen ein ewiger Tag die Berge stürzt ins Meer und tief

am Grund auf endlosen Feldern weidet was wogte und schritt auf

und ab längst gestorben und begraben unter dräuenden Wassern

zieht immer noch auf und läßt ablaufen die Spieluhr wie schon

vorher und immer nachher wieder während am Grunde der Seen in

neunfacher Tiefe Tiere und Untiere in vertrauter Runde Trivial-

Pursuit macht die Runde und grelles Lachen erschüttert die Wogen

wenn Untote toben und wüten im Kreise der Fische der schleimigen

Wesen unterster Tiefen wohl wissend daß oben im Sturm und

Drang Menschen sich entleeren an Steuerbord wie Backbord und

füttern erneut die schleimverzehrenden selbst schleimgewordenen

Wesen der Tiefe ...

Aristoteles

Aus Moder gezeugt, aus Schlamm geboren,

Tausende schleimiger Wesen

Kriechen und waten durch Ströme von Kot,

Getrieben von Fluten, unaufhaltsam,

Umspülen die Stufen der marmornen Tempel,

Steinerne Götzen stieren herab,

Hilflos versinken im wabernden Strom zuckender Leiber,

Hören nicht mehr die Schreie des Ekels.

passend zur Jahreszeit:

Fladen

im moder erstickend

die letzten blumen

herbstwiese.

moderduft steigt auf und fällt

wie der tau

und es bleibt

scheiße

Nebenheit

Die graue Kacke dünkt mir übel

es schwallt hinaus der alte Arsch zukunftsweisend

nicht niemand

aber doch in neuer Wut erbricht

er kotzt hinaus das Magendarm;

Geschwüre eitern und vergessen

Wahn vor jetzigem Morgen

in falscher Wahrheit alle kriechen

als hier die Kacke kocht und als sie alle sahen – Wollust

sprüht das Herz das Blut die Scheiße in verwahnwitzter

leise schauen

lärmend kuppeln mit der

alles weiß der die jene niemals aus oder hinaufgezogen in Welten

übel drückt mich braune schwarze Kacke

Sie liegt doch nie-mand weder alle geigen

roter Hagel


wohl das bekannteste "Gedicht" von A. Friedwart Rammel:


Handel


Wenn sie niemals eben diese

die alle dort je gewesen wären

auf dem Dach in verführte

Hebebühnen eingelassen hätten,

alles würde so wie nie zuvor es

auch niemals wieder zu sein

sollen wollte. Es ist so wie er

zu uns allen nie gesagt doch

nur gedacht und eben diese

nie gekannt in keinen Zeiten

nie gewesen nur gedacht nur

verdrängt in sonst VERFLUCHTE

Kammern unseres Seins. Sie

denkt an weder uns nie sich

gesucht. Alles allen allhier und

weiterfort. Krumme Gedanken

und falsche Gläser decken die

Blume im neuen Haus der Zeit

die längst verflogen wie wir

sehen im Tag.


Und wie geht es weiter ?


[ Maulwurf's Portrait, erstellt mit "South Park Studio" (http://www.planearium2.de/flash/spstudio.html) ]

Ich werde von nun an, immer wieder einmal, wie ich gerade Zeit dazu habe, Texte "posten". Wenn möglich, das gesamte Werk von A. Friedwart Rammel, aber auch Texte von anderen "Dichtern" aus dem Programm der EDITION SAUVAGE. Ich denke dabei an Namen wie
Janoš Šnemač, Per Versling oder P. Lumpsklow, vor allem aber an Viola Mümmler und Denis Mümmler-Legrand ...
Die fäkale Avantgarde in der deutschsprachigen Lyrik wird generell unterschätzt. Sie hätte weit mehr Aufmerksamkeit verdient, als ihr bisher zuteil wird, und vielleicht kann dieser blog seinen Teil dazu beitragen !

Warum dieser Blog ?

Bei diesem Blog geht es um deutschsprachige Pseudo-Poesie, vor allem um den „Dichter“ A. Friedwart Rammel:

"Dieser Autor ist bekannt durch sein unnachahmlich-geniales Werk, Ergebnis einer eigenen, einzigartigen und ausgereiften Einstellung zum Kosmos. Seit seinen frühesten Arbeiten erkannte der aufmerksame Leser jene typischen Elemente, welche das Werk A. Friedwart Rammels kennzeichnen: Das Aufbrechen jeglicher Sprachstruktur, der Versuch der absoluten Sinnvermeidung und die unverkennbare Vorliebe für Fäkalien. Sein Ziel war es schon damals, und ist es noch heute, im Leser/Zuhörer jenes Gefühl zu erwecken, das ihn selbst bei der Beschäftigung mit seinen Themen regelmäßig überwältigt: Den grenzenlosen Ekel !"

(Giancarlo Sciarlatani, Chefredakteur der EDITION SAUVAGE, 2004)